Italien, fünf Mythen über Cannabis

„Sie beginnen mit Cannabis und enden mit Heroin.“ Dies ist eine typische Reaktion italienischer Politiker – ihrer Meinung nach werden diejenigen, die Cannabis konsumieren, auch Drogen wie Kokain und Heroin konsumieren.

In Italien gibt es jedes Mal, wenn über Cannabis gesprochen wird, eine deutliche Kluft in der öffentlichen Meinung zwischen Prohibitionisten und Antiprohibitionisten. Aus diesem Grund kann es manchmal schwierig sein, einen Vergleich auf der Grundlage objektiver Daten durchzuführen. In diesem Artikel wollen wir fünf Mythen über Cannabis aufklären.

1 – „Sie beginnen mit Cannabis und enden mit Heroin.“

Dies ist eine typische Reaktion italienischer Politiker – ihrer Meinung nach werden diejenigen, die Cannabis konsumieren, auch Drogen wie Kokain und Heroin konsumieren. Es konnte jedoch nie wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass Cannabiskonsumenten später zu härteren Drogen übergehen. Heutzutage ist Cannabis vielen bekannt und es ist ein Klischee, es als Einstiegsdroge zu bezeichnen.

2 – „Wirtschaftliche Verkäufe von Cannabis sind irrelevant.“

In vielen Fällen haben sich Prohibitionisten gegen die Legalisierung ausgesprochen, weil sie behaupten, dass sie in Italien nicht zur Bekämpfung der Mafia beitrage und daher Wirtschaftsprodukte aus dem legalen Markt irrelevant seien. LaVoce.info, eine italienische Wirtschaftszeitung, führte eine Studie am Beispiel Colorados durch, wo es im letzten Jahr dank des Cannabismarktes zu einem Zufluss von 5,8 bis 8,5 Milliarden Euro kam. Darüber hinaus erwies sich das Marihuana-Geschäft im Jahr 2015 in Amerika als eines der wichtigsten.

3 – „Einnahmen stammen ausschließlich aus der Freizeitnutzung“

Dies ist ein weiterer Mythos, den es zu leugnen gilt, da Cannabis und seine Extrakte heute eine Vielzahl von Produkten auf dem Markt anbieten. Das Militärlabor in Florenz beispielsweise wird bald die ersten italienischen Produkte auf Cannabisbasis auf den Markt bringen – eine weitere Option für Bürger, die eine Lösung für ihre Probleme suchen. Ein Beispiel ist CBD (Cannabidiol), das von vielen zur Linderung von Angstzuständen eingesetzt wird.

4 – „Die Legalisierung wird die Zahl der Marihuanakonsumenten erhöhen.“

Nach dem Ergebnis in Amerika, wo Marihuana in 16 Staaten legalisiert wurde, können wir sagen, dass die Legalisierung die Zahl der Konsumenten nicht erhöht hat. Im Gegenteil: Durch die Legalisierung wurde ein Kontroll- und Präventionssystem mit positiven Auswirkungen auf das Wirtschaftssystem geschaffen. Die aus diesem neuen Markt stammenden wirtschaftlichen Ressourcen wurden in Präventionsmaßnahmen für junge Menschen investiert. Der berühmte italienische Onkologe Umbero Veronesi hat sich für die Legalisierung von Marihuana in Italien ausgesprochen.

5 – „Die Legalisierung von Cannabis in Italien hat keine Priorität“

Dieser Satz ist ein Beispiel für die vielen Äußerungen der italienischen Anti-Prohibitionspolitiker. In Italien gibt es zahlreiche Probleme – doch das Gesetz zur Legalisierung von Cannabis ist ein wichtiger Anlass. Neben den wirtschaftlichen Vorteilen, über die wir geschrieben haben, gäbe es auch Vorteile für die Polizei. Sie müssten beispielsweise keine Zeit mehr mit der Verfolgung von Marihuana für medizinische Zwecke zu Hause verbringen. Schließlich argumentiert auch Raffaele Cantone , ein italienischer Richter für Korruptionsbekämpfung, dass „... die Gesetzgebung vielen jungen Menschen helfen wird, sich von der organisierten Kriminalität fernzuhalten.“