Das Endocannabinoid-System (ECS) ist ein biologisches System im menschlichen Körper, das an der Regulierung einer Vielzahl sowohl physiologischer als auch kognitiver Prozesse wie Appetit, Schmerzgefühl oder Stimmung beteiligt ist. Es besteht aus einer Reihe spezifischer Rezeptoren, die mit Cannabinoiden interagieren. Cannabinoidrezeptoren sind daher wie Briefkästen, die Informationen von Cannabinoiden empfangen, „Botenstoffen“, die in unserem Körper wirken, und werden in zwei Typen unterteilt, die CB1 und CB2 genannt werden.
Cannabinoide
Cannabinoide sind chemische Verbindungen, die mit diesen spezifischen Rezeptoren interagieren können und in drei Formen vorkommen: endogen, natürlich und synthetisch.
Endogene Cannabinoide (Endocannabinoide)
Endogene Cannabinoide sind organische Verbindungen, die im menschlichen Körper gebildet werden und im zentralen und peripheren Nervensystem wirken. Tatsächlich handelt es sich um eine Klasse von Lipidbotenstoffen, die mit den Cannabinoidrezeptoren interagieren können, aus denen das Endocannabinoidsystem besteht. Derzeit sind der wissenschaftlichen Gemeinschaft fünf Endocannabinoide bekannt: Anandamin, Arachidonoglycerin, Noladin, Virodamin, N-Arachidonöldopamin.
Natürliche Cannabinoide (Phytocannabinoide)
Phytocannabinoide kommen in der Cannabispflanze vor und sind in ihrem viskosen Harz konzentriert. Derzeit ist es der wissenschaftlichen Forschung gelungen, mindestens 113 verschiedene Cannabinoide in Cannabis zu identifizieren. Die Wissenschaft hat insbesondere die drei am häufigsten vorkommenden Phytocannabinoide in der Cannabispflanze untersucht – und untersucht sie auch weiterhin: Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC), Cannabidiol (CBD) und Cannabinol (CBN). Zusätzlich zu den drei Hauptcannabinoiden muss das Vorhandensein von Cannabigerol (CBG) berücksichtigt werden: ein nicht psychoaktives Cannabinoid, das 1964 entdeckt wurde. Cannabigerol (CBG) besteht aus Cannabigerolsäure (CBGA). Dieses kann im Laufe der Pflanzenreifung durch die Wirkung einiger Enzyme in die anderen bereits erwähnten Cannabinoide umgewandelt werden.
Synthetische Cannabinoide
Dabei handelt es sich um Cannabinoide, die im Labor hergestellt und dann zu therapeutischen Zwecken als Bestandteil verschiedener Medikamente eingesetzt werden. Synthetische Cannabinoide simulieren die Eigenschaften von Endocannabinoiden, indem sie mit CB1- und CB2-Rezeptoren des körpereigenen Endocannabinoidsystems interagieren.