Ethan Russo: „Cannabidiol ist ein wirksames Medikament“

Ethan Russo ist einer der weltweit führenden Cannabis-Akademiker . Ihm verdanken wir neben vielen anderen die ersten Studien zum Entourage-Effekt von Cannabinoiden und Terpenen.

Forscher in Psychopharmakologie und Direktor des International Cannabis and Cannabinoids Institute (ICCI) .

Russo absolvierte ein Psychologiestudium an der University of Pennsylvania und an der University of Massachusetts Medical School.

Seine Forschungsstudien konzentrierten sich auf die Zusammenhänge zwischen dem Konsum von Cannabis und den modernen pharmakologischen Mechanismen, wie der phytopharmazeutischen Behandlung von Migräne und chronischen Schmerzen oder den Wechselwirkungen zwischen Phytocannabinoiden und serotonergen und Vanilloidrezeptoren.

Entourage-Effekt

Im Jahr 1974 war Ethan Russo einer der ersten, der den Entourage-Effekt untersuchte und definierte, die Kombination von Terpenen und Cannabinoiden , die die Wirkung von THC und CBD erheblich verändern kann.

Russos Forschung zeigte, wie die Terpene beim Verzehr mit dem Endocannabinoidsystem interagieren und in Kombination mit Cannabinoiden wirken.

Myrcen ist beispielsweise ein Terpen , das einen ähnlichen Duft wie Nelken verleiht und die Fähigkeit besitzt, die Zellpermeabilität zu erhöhen und so eine schnelle Aufnahme von Cannabinoiden zu unterstützen.

Einige Terpene hingegen binden sich an die CB1- und CB2-Rezeptoren und beeinflussen so einige Funktionen unseres Organismus, während andere Terpene auf die Zellpermeabilität einwirken und beispielsweise die Aufnahme von THC steuern.

Diese Kombination zwischen Terpenen und Cannabinoiden wird Entourage-Effekt genannt, und wie zahlreiche wissenschaftliche Studien, darunter die von Russo, belegen, kann diese Kombination die Wirkung der wichtigsten Wirkstoffe wie THC und CBD erheblich verändern.

CBD nach Ethan Russo

Ethan Russo sagte während der Balkannabis Expo, die drei Tage lang der Welt des Cannabis und der wissenschaftlichen Forschung zu seinen Extrakten gewidmet war, in Athen:

„Cannabidiol ist ein sehr wirksames Medikament für viele Pathologien . Es hat eine sehr starke entzündungshemmende Wirkung und lindert somit Entzündungen und Schmerzen, schützt aber auch das Gehirn vor Problemen wie Kopftraumata und Schlaganfällen.“

„Darüber hinaus gibt es verschiedene Signale, die darauf hinweisen, dass CBD das Gehirn vor degenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und anderen Demenz verursachenden Erkrankungen schützen könnte. Darüber hinaus zeigte CBD eine starke Wirksamkeit bei der Behandlung schwerer Krämpfe. Derzeit warten wir in den USA auf die Zulassung eines Cannabidiol-haltigen Arzneimittels, die nächsten Monat erfolgen soll.“

Die Studie zu CBD und Reizdarm

Im Jahr 2008 zeigte Ethan Russo , dass das Reizdarmsyndrom, eine Erkrankung, die durch Schmerzen im Unterbauch und Veränderungen beim Stuhlgang gekennzeichnet ist, durch einen Mangel an Endocannabinoiden verursacht werden kann.

Tatsächlich spielt das Endocannabinoidsystem eine wichtige Rolle bei der Steuerung einiger Funktionen des Organismus, darunter der Verdauung und des Appetits.
Russos Forschung kommt zu dem Schluss, dass sich der Einsatz von Cannabinoidprodukten als wirksam bei der Behandlung des Reizdarms erweisen könnte.

Dem Professor zufolge haben Cannabinoide tatsächlich ihre Fähigkeit bewiesen, die spinalen, peripheren und gastrointestinalen Mechanismen zu blockieren, die für Schmerzen bei Kopfschmerzen, Fibromyalgie und verwandten Erkrankungen verantwortlich sind.