Welche möglichen Nebenwirkungen kann CBD haben?

Die Fragen, die sich Einzelpersonen häufig zu Cannabis und insbesondere zu Cannabidiol (CBD) stellen, beziehen sich auf die möglichen Nebenwirkungen von CBD. Um eine gültige Antwort auf diese Zweifel zu geben, ist es wichtig, von den Grundlagen auszugehen, nämlich von der Substanz an sich und von ihren Wirkmechanismen.

Cannabidiol (CBD) ist einer der Hauptwirkstoffe der Cannabispflanze. Im Gegensatz zu Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC), einem anderen Wirkstoff, hat es keine psychotrope Wirkung .

Cannabidiol wirkt indirekt auf die Rezeptoren des Endocannabinoidsystems und moduliert im Organismus aktivierte Mechanismen. Wenn es zu einem Ungleichgewicht oder einer Dekompensation des Endocannabinoidsystems kommt (z. B. während eines Entzündungsprozesses), neigt CBD dazu, das ursprüngliche Gleichgewicht wiederherzustellen.

Aus diesem Grund wird Cannabidiol von Tag zu Tag beliebter: die indirekte Modulation einer durch Pathologien oder Traumata verursachten Veränderung im menschlichen Endocannabinoidsystem.

Der 2018 veröffentlichte Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigte, dass es keine erheblichen negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit gibt, sondern zeigte vielmehr die verschiedenen medizinischen Anwendungen von CBD auf.

Laut WHO-Bericht weist Cannabidiol ein gutes Sicherheitsprofil auf und wird sowohl von Menschen als auch von Tieren gut vertragen. Darüber hinaus hat CBD laut dem Bericht keine psychoaktive Wirkung, löst keine körperliche Abhängigkeit aus und wird nicht mit negativen Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit in Verbindung gebracht. Trotz der Zusicherungen, die sowohl von der Weltgesundheitsorganisation als auch einer von Forschern der Harvard Medical School erstellten Überarbeitung veröffentlicht wurden, berichteten einige in den letzten Jahren vorgelegte Studien auch über mögliche Nebenwirkungen.

CBD und übermäßige Mundtrockenheit

In einer 1986 von Mitarbeitern der Abteilung für Pharmakologie und Toxikologie der Universität von Arizona durchgeführten Studie wurden die Auswirkungen von CBD an fünf Patienten untersucht, die an Dystonie litten: einer Mobilitätsstörung, die durch völlig unwillkürliches Haltungsverhalten des Einzelnen verursacht wird.

Den Patienten wurden über einen Zeitraum von sechs Wochen orale Dosierungen von CBD verabreicht: von 100 bis 600 Milligramm täglich. Es wurde eine deutliche Verbesserung der Dystonie beobachtet, es wurden jedoch auch einige Nebenwirkungen festgestellt, wie beispielsweise eine ausgeprägte Mundtrockenheit. Den Untersuchungen zufolge war die Trockenheit auf die Cannabinoidrezeptoren in den Unterkieferdrüsen zurückzuführen, die für die Speichelproduktion verantwortlich sind.

Im Jahr 2017 wollten Forscher der Universität Nottingham die potenziellen kardiovaskulären Vorteile von CBD beim Menschen und insbesondere die Möglichkeit von Cannabidiol zur Senkung des Blutdrucks untersuchen.

Die an 9 männlichen Erwachsenen durchgeführte Untersuchung zeigte hervorragende Ergebnisse: CBD senkt den Blutdruck im Ruhezustand und kann ihn auch bei starkem Stress senken. Allerdings berichteten die Autoren auch, dass einige Personen Schwindelgefühle verspürten, wahrscheinlich aufgrund der Senkung ihres Blutdrucks.

CBD und Schläfrigkeit

Einige Studien, die auf die Untersuchung der verschiedenen Wirkungen von CBD auf den Menschen abzielten, zeigten die Möglichkeit, dass es Schläfrigkeit hervorrufen kann, wie in einem Artikel der Harvard Medical School berichtet.

Andere Untersuchungen ergaben jedoch, dass Cannabidiol ebenfalls ein sehr nützlicher Verbündeter für Menschen sein kann, die an Schlaflosigkeit leiden. Aufgrund dieser Erkenntnisse raten viele – Ärzte und medizinisches Fachpersonal – von der Einnahme von CBD ab, bevor Aktivitäten ausgeführt werden, die besondere Aufmerksamkeit erfordern, wie etwa Autofahren oder eine gefährliche Arbeit.

CBD, Stoffwechsel und Wechselwirkung mit Lebermedikamenten

Cannabidiol hat Auswirkungen auf den Stoffwechsel und könnte sich insbesondere auf Medikamente auswirken, die gegen bestimmte Lebererkrankungen eingenommen werden. Diese Medikamente werden im Allgemeinen durch ein Enzym namens CY3A4 metabolisiert, das auch in den CBD-Metabolismus eingreift.

Dies bedeutet, dass einige Medikamente, die auf die Hemmung dieses Enzyms abzielen, die Absorption und den Abbau von CBD verlangsamen können. Andere Medikamente hingegen erhöhen den Spiegel dieses Enzyms und CBD wird dadurch viel schneller abgebaut. Bei Personen mit Lebererkrankungen, die mit bestimmten Medikamenten behandelt werden , ist es notwendig, ihren Arzt zu konsultieren, um die mögliche Wechselwirkung mit CBD zu beurteilen.

CBD: Sicherheit und Verantwortung des Einzelnen

Cannabidiol verfügt über ein hervorragendes Sicherheitsprofil , was auch durch die neuesten Revisionen bisher durchgeführter Studien bestätigt wird. Allerdings muss jeder Einzelne eine verantwortungsvolle Entscheidung treffen, um mögliche Nebenwirkungen jeglicher Art in jedem Fall zu verhindern.

In den betrachteten Studien verabreichten die Forscher den Teilnehmern sehr häufig extrem hohe Dosen Cannabidiol, die normalerweise unter keinen Umständen eingenommen würden. Falls eine Person, die CBD-haltige Produkte ausprobieren möchte, auch mit bestimmten Medikamenten behandelt wird, sollte sie ihren Arzt konsultieren, um die Situation als Ganzes zu beurteilen.